Besuch in der Dordogne

Liebe Spinnerinnen

Eine Woche nach dem Spinntreffen in St. Maurice, wo ich Therèse und Catherine kennengelernt habe, sind wir nach Portugal in die Ferien gefahren. Rosmarie, die beim Spinntreffen neben mir sass, machte mich darauf aufmerksam, dass mein Weg praktisch an Therèses Schafherde vorbeiführe.

Schafe in der Dordogne
Die ca. 400 Schafe von Therese beim Weiden.

So kam es, dass wir am Sonntagmorgen in Gruyere im «Navi» die von Therèse erhaltenen Koordinaten eingaben. Es funktionierte tatsächlich. Das Navy fand eine Wiese inmitten der Dordogne, in der Nähe von Bordeaux. Dort trafen wir am späten Nachmittag auch ein. Ein idyllisches Waldstück mit einem kleinen See und 400 Schafen erwartete uns. Therèse, ihr Sohn, Partner und Freunde waren mitten im Schafe scheren, was für uns aus nächster Nähe höchst faszinierend war.

Nach einem gemütlichen, so richtig feinen französischen Nachtessen campierten wir in Therèses Garten. Am nächsten Morgen war Therèse bereits um 06.00h bei ihren Schafen am Weiden. Das Leben, dass sie führt, ist wundervoll harmonisch, ruhig und gemütlich, jedoch auch anstrengend, arbeitsintensiv und die Tage sind lang. Sommer und Winter hirtet Therèse ihre Schafe 4 Stunden am Morgen und 4 Stunden am späten Nachmittag. Sie bereut nicht, dass sie den Kindergarten in der Schweiz zurückgelassen hat und anstelle von Kindern ihre Schafe betreut.

Ein weiterer Höhepunkt erwartete uns dann gegen Mittag. Eine halbe Stunde entfernt von Therèse wohnen Cathérine und Jean-Michèl in einem bezaubernden französischen Cottage. Genauso wie man sich das Paradies in seinen kühnsten Träumen ausmalt. Die ehemalige Wirtschaft ist mit Liebe eingerichtet, überall trifft man auf handgearbeitete kleine Kunstwerke. Cathérine ist eine passionierte Weberin und nebst der Verarbeitung der versponnen Schafwolle von Therèse, stellt sie viele andere Handarbeiten her. Auch sie und Jean-Michèl arbeiten täglich hart für ein Leben in der Natur mit einem riesigen Garten, vielen Tieren, Pfauen und Hühnern, Schafen und Webstühlen und der neuesten Errungenschaft: Einer «währschaften» Riesenkardiermaschine aus dem «Bärnbiet» im Schopf.

Nach einem hausgemachten Mittagessen mit Salat aus dem Garten, selbstgemachter Pathé und eigenen Schafwürsten, zogen wir etwas traurig weiter, in unsere «Enkelhüteferien» in Portugal. Wir wären gerne noch viel länger im «Paradies auf Erden» geblieben.

Wir danken unseren Spinntrefffreunden in Frankreich für ihre enorme Gastfreundschaft und hoffen, dass viele von Euch der Einladung an die Dordogne Folge leisten können. Was euch dort erwartet, ist viel mehr als eine Reise wert! Tankä Villmal!

Doris Sturzenegger


Weitere Infos:

Link zur Website von Therese: www.aufildeladouble.fr
Link zur Website von Catherine: lanavettedefilotine.net

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